Emergency Child

Health Care Fund

medizinische Versorgung von Kindern


Untersuchung und Behandlung im Krankenhaus, Operationen und Medikamente für Kinder, die sonst unbehandelt blieben


Immer wieder suchen uns, um medizinische Behandlung ihrer Kinder, flehende Mütter auf und es ist unglaublich schwer, nicht zu helfen. Oft sind es nur die Transportkosten und der Aufenthalt im 300Km entfernten Hospital in Bahar Dar, die die Untersuchung bzw. Behandlung für die Eltern unmöglich machen. Es gibt unzählige Fälle, wo wir nicht helfen können, da von Beginn an absehbar ist, dass die Kosten der notwendigen medizinischen Behandlung unsere Möglichkeiten übersteigen. Kompliziertere Eingriffe können nur in der Hauptstadt Addis Abeba durchgeführt werden, dort gibt es lange Wartelisten und die Kosten einer Privatklinik sind enorm. Trotzdem können wir nicht untätig bleiben, wenn die Chance besteht, das Leben eines Kindes zu retten.

 

Deshalb haben Johanna und Judah, langjährige Vereinsmitglieder und aktiv für Hope for Ethiopia e.V. tätig, im Oktober 2020 einen Fond zur medizinischen Notfallhilfe für Kinder ins Leben gerufen.


Seitdem konnten wir bereits 2 Kindern die notwendige Behandlung ermöglichen.


Mahlet aus Lalibela mit angeborenem Herzproblem

Die Familie von Mahlet kam im Sommer 2020 auf uns zu und bat uns, ihrer schwerkranken Tochter Mahlet die Untersuchung und Behandlung zu ermöglichen. Mahlet hat von Geburt an ein Herzproblem, im Krankenhaus Lalibela kann man ihr nicht helfen und ihr Zustand war damals äußerst kritisch.

 

Wir haben Mahlet zur Untersuchung nach Addis Abeba ins Black Lion Hospital geschickt und schnell wurde klar, dass man Mahlet nur mit einer Herzoperation helfen kann. Für eine solche Operation gibt es in Äthiopien riesig lange Wartelisten und es war nicht klar, ob Mahlet so lange überlebt.

 

Die einzige Alternative ist eine Privatklinik in Addis Abeba, allerdings kostet die notwendige Operation dort ca. 6.000 Euro. Wir haben Mahlet zur weiteren Untersuchung in diese Privatklinik gebracht und dort wurde ihr momentaner Gesundheitszustand als zu kritisch bewertet und Mahlet sollte erst einmal Medikamente nehmen und sich in 3 Monaten wieder vorstellen.

 

Mahlet bekam die Medikamente und dann kam der Krieg nach Lalibela, wodurch eine Operation bzw. weitere Vorstellung in Addis Abeba unmöglich wurde. Zwischendurch hatte Mahlet immer wieder mal gesundheitlich schwierige Phasen, aber das tapfere kleine Mädchen kämpft und ist stark. So gerne möchte sie wie all ihre Freunde ein normales Leben leben, in die Schule gehen und von ihrem Leiden befreit sein.

 

Hoffentlich können wir Mahlet bald wieder nach Addis Abeba schicken, um ihren gesundheitlichen Zustand erneut bewerten und im besten Fall die Operation durchführen zu lassen. Die 6.000 Euro dafür liegen bereit.

 

 



Saleamilak aus Lalibela mit Hydrozephalus

Godede kam mit ihrem Sohn Saleamilak im Januar 2021 zu uns und wir waren über den großen Kopf des Babys sehr erschrocken. Saleamilak leidet unter Hydrozephalus, der Kindsvater hat Godede deshalb verlassen und die 23-jährige, junge Mutter war vollkommen verzweifelt und hilflos.

 

Wir haben Godede mit ihrem Sohn zur Untersuchung nach Bahar Dar geschickt, danach musste Saleamilak 4 Wochen Medikamente nehmen, bevor bei einem 2. Besuch im Krankenhaus Bahar Dar der Kopf des Kleinen punktiert wurde.

 

Danach ging es Saleamilak bedeutend besser. Er konnte seine Augen nun richtig öffnen und die Kopfform begann sich zurückzubilden. 

 

Im August 2021 wurde Lalibela im Zuge des Krieges besetzt und wir haben den Kontakt zu Godede und ihrem Sohn verloren.

 

Mit Entsetzen mussten wir nach dem Ende der Besetzung, im Januar 2022, feststellen, dass der Kopf von Saleamilak erneut stark vergrößert war.

 

Es blieb nichts anderes übrig, als Godede erneut mit Saleamilak zur Punktion nach Bahar Dar in Krankenhaus zu schicken. Nach ein paar Tagen waren die Beiden zurück, Saleamilak geht es viel besser, er ist aktiv, reagiert und verhält sich wie ein gesundes Kind seines Alters.

 

Wir hoffen, dass der Kopf von Saleamilak nun nicht wieder anschwillt und er durch die Erkrankung nicht in seiner Entwicklung eingeschränkt wurde.



Leider mussten wir die Erfahrung machen, dass es äußerst schwierig ist, solch kostenintensive Behandlungen zu finanzieren und, dass auch die Aussichten auf Heilung oft nur gering sind. Der Bedarf ist unstillbar, aber die Kosten nicht zu finanzieren. Die erneut erforderliche Behandlung Mahlets hatte im Jahr 2022 mit über 7.000 Euro sämtliche Mittel des ECHCF aufgebraucht und die notwendige Herzoperation Mahlets ist immer noch nicht in Sicht. 

 

Also mussten wir unseren Emergency Child Health Care Fund zum Jahresende 2022 einstellen. Wir bedauern dies sehr, aber in solchen Fällen helfen zu können ist einfach zu teuer und oft kann man auch mit Geld nicht für Heilung sorgen.